Amara ist 35 Jahre alt, lebt in einer eigenen Wohnung und wird durch eine ambulante Betreuerin unterstützt. Sie arbeitet im Supermarkt – einem ausgelagerter Arbeitsplatz einer Werkstatt für behinderte Menschen. Im Alltag nutzt sie digitale Medien mit Zurückhaltung und verlässt sich lieber auf persönliche Kontakte. Amara liest gerne und versteht Texte meist gut, ist jedoch vorsichtig, wenn sie digitale Anwendungen nicht vollständig nachvollziehen kann. Sie bewegt sich lieber in vertrauten Abläufen und wählt bewusst nur die Angebote, bei denen sie sich sicher fühlt.
„Lieber gar nicht klicken, als etwas falsch machen.“
Amara nutzt vor allem ihr Smartphone, während sie Computer oder Tablet nur selten einsetzt. Für die Kommunikation verwendet sie Messengerdienste und Social-Media-Apps, insbesondere TikTok, wo sie sich gerne Mode-Trends oder Make-up-Tutorials anschaut. Auch Instagram gehört zu ihrem Alltag, allerdings musste sie dort einen neuen Account anlegen, da sie ihr Passwort vergessen hat und nicht wiederherstellen konnte. Bei E-Mails oder Suchmaschinen fühlt sie sich etwas sicherer und kommt damit eigenständiger zurecht. Im Umgang mit mobilen Daten ist sie unsicher. Sie weiß nicht genau, wie viel Volumen sie noch hat und hat Angst vor Zusatzkosten. Deshalb verwendet sie ihr Handy meist nur im WLAN und speichert wichtige Informationen, wie Routen, per Screenshot ab. Negative Erfahrungen – zum Beispiel eine fehlgeschlagene Online-Terminbuchung – haben dazu geführt, dass sie viele Dinge lieber telefonisch oder persönlich erledigt.
Wo stößt Amara besonders auf Hindernisse?
Amara bewegt sich vorsichtig im Internet. Das zeigt sich besonders beim Online-Shopping: Viele Buttons und Icons sind für sie nicht eindeutig und machen den Bestellvorgang für sie unübersichtlich. Typisch ist die Situation im Warenkorb: „In den Warenkorb“, „Zur Kasse“, „Jetzt kaufen“, „Mit PayPal bezahlen“, „Als Gast bestellen“ oder „Anmelden“. Für Amara ist nicht klar, welche dieser Optionen tatsächlich zum Kauf führt und ob dadurch sofort Kosten entstehen. Sie würde eigentlich gerne Kleidung oder Haushaltsartikel im Internet bestellen, bricht den Prozess aber jedes Mal ab, weil die Unübersichtlichkeit sie stark verunsichert. Amara sorgt sich außerdem, zu viel zu bezahlen oder dass ihre persönlichen Daten nicht sicher sind. Auch die Vielzahl an Zahlungsmöglichkeiten verunsichert sie. Aus Angst, einen Fehler zu begehen, verzichtet sie auf diese Form der Selbstständigkeit. Um Online-Shopping nutzen zu können, bräuchte sie klare, transparente Prozesse mit verständlichen Erklärungen – idealerweise ergänzt durch eine vertrauensvolle Unterstützung.
Was mag Amara?
Klare und strukturierte Webseiten und Apps
Einfache, leicht verständliche Icons
Persönliche Rückmeldungen und Unterstützung bei Fragen
Klares Seitenfeedback (z. B. eindeutige Fehlermeldungen)
Mehrere verfügbare Sprachformate: Schwere Sprache und Leichte Sprache
Amaras Lieblingsseite / -App
TikTok
Was sind Barrieren für Amara?
unklare Linktitel
Komplexe Bezahl- und Bestellprozesse beim Online-Shopping